Analysen

Der Wasserbeschaffungsverband Wesseling-Hersel wird regelmäßig umfangreich analysiert – hierbei werden mehr als 200 Einzelparameter gemessen. Diese Darstellung soll demnach lediglich die für die Verbraucher wichtigen Werte darstellen:

Mineralstoffe

WBV Wesseling-HerselGrenzwert
Mineralstoffgehalt532 mg/l-/-
Kalium5,7 mg/l-/-
Kalzium84,3 mg/l-/-
Magnesium14,1 mg/l-/-
Sulfat70,0 mg/l250 mg/l
Gesamthärte2,68 mol/m³ entspricht 15,0° dH (hart)-/-
Nitrat18,4 mg/l50 mg/l
Chlorid73,0 mg/l250 mg/l
Natrium45,2 mg/l200 mg/l
Eisen, gesamt< 0,02 mg/l0,2 mg/l
Kupfer< 0,02 mg/l2 mg/l
Selen< 0,0005 µg/l10 µg/l
Quecksilber< 0,00010 µg/l1 µg/l
Blei< 0,0005 µg/l10 µg/l
organischer Kohlenstoff (TOC)< 0,4 mg/l-/-
frei von Desinfektionsmitteln
ja

Mineralstoffe – wichtig für den Körper

Der Mineralstoffgehalt setzt sich aus allen, im Wasser zu findenden Mineralstoffen zusammen. Im Folgenden sind nur die drei wichtigsten genannt:

Kalium – unterstützt die Regulierung des Wasserhaushaltes im Körper.
Kalzium – stärkt die Knochen und Zähne und unterstützt die Blutgerinnung.
Magnesium – ist wichtig für die Muskulatur und Nerven; dabei schützt es vor Herzinfarkt.

Da die Mineralien bereits im Wasser gelöst sind, können sie vom Körper besser als aus anderen Lebensmitteln aufgenommen werden. Ein Überschuss an Mineralien ist nicht zu befürchten.

Wir nehmen es genau – ein ausführlicher Prüfbericht

Das Wesselinger Wasser wird immer wieder ausführlich getestet; dabei spielen neben den „guten“ Inhaltsstoffen wie Mineralien auch Verunreinigungen eine Rolle. Hier finden Sie alle Messwerte sowie den gesetzlichen Grenzwert, wo er vorgeschrieben ist. Die wesentlichen Begriffe aus dem Analysebericht finden Sie in den Erläuterungen.

pH‐Wert

Der pH‐Wert wird auf einer Skala von 0 bis 14 gemessen. Er sagt aus, ob das Wasser sauer, neutral oder basisch ist. Einige Flüssigkeitsbeispiele zeigen Ihnen die Unterschiede bei den pH‐Werten:

  • pH 1,0: – Batteriesäure
  • pH 2,5 – 3,0: Cola
  • pH 4,5 – 5,0: Bier
  • pH 6,0 – 8,5: unser Trinkwasser
  • pH 9,0 – 10,0: Seife
  • pH 12,0 – 13,0: Kalkmilch

Ein pH‐Wert um 7 gilt als neutral. Das Wasser für unsere Kunden in Wesseling und Bornheim hat einen pH‐Wert von 7,3 – gut und von hier!

Mineralstoffe – Anionen und Kationen

Im Leitungswasser befinden sich Mineralstoffe in gelöster Form. Sie zerfallen bei ihrer Lösung im Wasser in entgegengesetzt geladene Teilchen (Ionen). Die negativ geladenen Teilchen werden als Anionen, positiv geladene Teilchen werden als Kationen bezeichnet.

Zu den Anionen gehören Chlorid, Sulfat, und Phosphat:

Chlorid stammt aus Mineralstoffen und kommt in allen natürlichen Gewässern vor. Natriumchlorid ist Hauptbestandteil von Speisesalz. Der Körper benötigt Chlorid, denn es reguliert zusammen mit Natrium und Kalium den Flüssigkeitshaushalt.

Sulfate sind natürliche Schwefelverbindungen und kommen in allen natürlichen Gewässern vor. Auch Wein, Käse, Fleisch und Eier enthalten Sulfate.

Phosphat enthält das für viele wichtige Stoffwechselprozesse im Körper wichtige Phosphor, das auch in Fleisch, Fisch, Getreide und Milchprodukten vorhanden ist.

Zu den Kationen gehören Calcium, Magnesium, Kalium und Natrium. Die meisten Menschen wissen, dass Calcium wichtig für den Knochenaufbau ist; Magnesium trägt zur gesunden Muskelfunktion bei und unterstützt das Nervensystem, und Natrium und Kalium regulieren zusammen mit Chlorid den Wasserhaushalt des Körpers.

Nicht alle Ionen sind jedoch gut für den Körper (wie Cyanid, Bromat oder Nitrit); daher gelten hier Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung.

Leitfähigkeit

Die Leitfähigkeit (wie auch der Mineralstoffgehalt in mg/l gemessen) gibt an, wie viele Mineralien im Wasser gelöst sind. Bei geringem Mineralstoffgehalt sind diese Werte niedrig. Eine ausreichende Versorgung des Menschen mit Mineralien ist für den Menschen lebenswichtig (siehe auch Gesamthärte). Ein Teil der Leitfähigkeit wird durch die Ionen hervorgerufen, die auch die Gesamthärte bestimmen.

Gesamthärte

Die meisten wissen, dass es in unserer Gegend hartes Grundwasser gibt und dass Kalk hierfür verantwortlich ist – viele wissen jedoch nicht, dass Kalk aus Magnesium und Calcium besteht und diese beiden Mineralstoffe damit für die Wasserhärte verantwortlich sind. Calcium und Magnesium sind für den Menschen lebenswichtige Mineralstoffe, die z. B. dem Aufbau von Knochen und Zähnen dienen und für den Energiestoffwechsel unerlässlich sind.

Bezeugen viele, dass bei Heißgetränken wie Tee oder Kaffee weiches Wasser besser schmecke, so schneidet bei den meisten Verkostungen in Blindtests Wasser mit einem höheren Mineralstoffgehalt besser ab.

Metalle

Einige Metalle wie Eisen sind sogar wünschenswert für das Trinkwasser, da es ein wichtiges Spurenelement für den Menschen ist. Der niedrige Grenzwert verhindert „Braunfärbungen“ des Trinkwassers im Verteilnetz.

Auch Kupfer wird vom menschlichen Körper benötigt. Ein erhöhter Wert kann jedoch auch auf Korrosion bei Materialien im Kontakt mit Trinkwasser hinweisen. Das Wasser des WBV hat einen Wert von unter 0,02 mg/l.

Uran, Arsen und Blei sind hingegen als Schwermetalle unerwünschte Inhaltsstoffe im Trinkwasser. Meist ist der Ursprung dieser Metalle geogenbedingt, d. h., sie stammen aus den Gesteinsschichten, die das Wasser im Untergrund durchströmt. Durch Wasserschutzgebiete werden zusätzliche Eingänge dieser Metalle ins Erdreich, verursacht durch den Menschen, verhindert. Die Werte unseres Trinkwassers unterschreiten die Grenzwerte um ein Vielfaches.

Bakterien ‐ Mikrobiologie

Die mikrobiologischen Werte der Trinkwasseranalyse geben an, ob eventuell eine Belastung mit Krankheitserregern im Trinkwasser zu befürchten ist. Erhöhte Werte weisen auf diese Gefahr hin; es müssen dann Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Hier haben Wassergewinnungswerke, die Oberflächenwasser verwenden, größere Probleme bei der Bekämpfung – weshalb dem gewonnenen Wasser Desinfektionsmittel, z.B. Chlor oder Chlordioxid, beigefügt wird. Das dem Wasserwerk aus Bornheim zufließende Grundwasser ist frei von hygienischen Auffälligkeiten, schon wenn es aus dem Boden als Trinkwasserressource entnommen wird – gut und von hier!

Desinfektionsnebenprodukte

Bei einer Desinfektion entstehen in unterschiedlichen Konzentrationen auch immer unerwünschte Nebenprodukte. Trihalogenmethane kommen beispielsweise auf, wenn Trinkwasser mit Chlor desinfiziert wird. Sie stehen unter dem Verdacht, in hoher Konzentration das Krebsrisiko zu erhöhen. Im unserem Trinkwasser finden sich keine Trihalogenmethane, da es nicht desinfiziert werden muss – gut und von hier!

Nitrat

In der Landwirtschaft werden organische oder mineralische Düngermittel eingesetzt und gelangen so auch ins Grundwasser, wenn sie nicht von den Pflanzen aufgenommen werden. Hier arbeitet der Wasserbeschaffungsverband seit fast 20 Jahren in einer Wasserschutzkooperation u.a. mit den Landwirten zusammen, um alternative Düngungsmethoden aufzuzeigen. Durch den langsamen Wasserkreislauf im Grundwasser bedarf es jedoch einiger Geduld, um nachhaltige Verbesserungen zu sehen.

Pestizide – Pflanzenschutzmittel und deren Metabolite

Pflanzenschutzmittel (PSM) und deren Metabolite (Abbauprodukte) können durch einen nicht bestimmungsgemäßen Gebrauch oder ungünstige Witterungsbedingungen während der Anwendungszeit in die Gewässer gelangen. Hauptsächlich geschieht dies in der landwirtschaftlichen Anwendung. Dieser Aspekt wird in einer Kooperation des Wasserbeschaffungsverbandes mit den hiesigen Landwirten intensiv bearbeitet.

Vor deren Zulassung gilt für PSM in Europa eine Prüfpflicht auf Umweltverträglichkeit. In den Brunnen des Wasserwerks werden diese Stoffe seit vielen Jahren untersucht und sind nicht nachweisbar bzw. deutlich unterhalb der zulässigen Grenzwerte.